L’ORCHESTRE DU ROI SOLEIL
Jean-Baptiste Lully
17,99€
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Ref: AVSA9807
- Jordi Savall
- Le Concert Des Nations
- Manfredo Kraemer
Die Jahre von 1670 bis 1673 markieren einen jener Wendepunkte, an denen die Geschichte allgemein und speziell die Kunstgeschichte mit Bedacht genau die richtige Kombination von Menschen, Ereignissen, ja sogar Instrumenten zusammengeführt hat. Tatsächlich sollten die Ereignisse des genannten Zeitraums erhebliche Auswirkungen haben, und zwar nicht nur auf die Zukunft der französischen Musik, sondern auch in gewissem Maß auf die Musik der westlichen Welt insgesamt.
Zum Ersten die Menschen, allen voran der König: Ludwig XIV. persönlich trug in mehrerlei Hinsicht zu den Vorgängen bei. Da war einmal seine Ruhmessucht, wie man sie bei anderen Monarchen so nur selten erlebt hat. Da war zudem seine aufrichtige, aber kritikfähige Liebe zu den Künsten, insbesondere zu Musik und Tanz. Er erkor die beiden letztgenannten Kunstformen zu den bevorzugten Instrumenten seines “désir de gloire” und stellte Künstlern auf diesem Gebiet praktisch unbegrenzte Mittel zur Verfügung, um damit ihre Werke zu schaffen. Hinzu kam Lully, der Nutznießer der Freigebigkeit des Königs. Zwar könnte man seine Einstellung zur Musik (wie die Einstellung Ludwigs XIV. zur Kunst insgesamt) als diktatorisch kritisieren, doch es ist eine unumstößliche Tatsache, daß kein anderer Musiker (nicht einmal Wagner, dessen königlicher Schutzherr Ludwig II. von Bayern war) von seinem Souverän je eine derartige Fülle an Material sowie finanzieller und moralischer Unterstützung erhalten hat. Und eben diese Machtverhältnisse sollten Lully befähigen, das Schicksal der Musik so zu beeinflussen, wie er es getan hat.
PHILIPPE BEAUSSANT
Übersetzung: Anne Steeb/Bernd Müller
+ Informationen im CD-Booklet
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