ISTANBUL
Dimitrie Cantemir
1673-1723

Hespèrion XXI, Jordi Savall

15,99


Reference: AVSA9870

  • Hespèrion XXI
  • JORDI SAVALL

 


An der Kreuzung zweier Kontinente, Europa una Asien, war ISTANBUL (für die Osmanen) bzw. KONSTANTINOPEL (für die Byzantiner) bereits zu Zeiten von Dimitrie Cantemir (1673-1723) ein wichtiger Schauplatz der Geschichte. Trotz der Erinnerung und der unübersehbaren Präsenz des ehemaligen Byzanz war es damals bereits der religiöse und kulturelle Mittelpunkt des Islam sowie ein außergewöhnlicher Schmelztiegel von Völkern und Religionen, der zahlreiche Reisende und Künstler aus Europa anzog. Hier kam 1693 der 20-jährige Cantemir an, zunächst als Geisel, später als diplomatischer Gesandter seines Vaters, der die Moldau regierte. Mit der Zeit wurde er ein berühmter Tanbur-Spieler, einer Art Laute mit langem Hals, und ein Komponist, der auch wegen seines Werks Kitâbu ‘Ilmi’l-Mûsîkî („Das Buch der Musikwissensschaft“) geschätzt wurde, das er Sultan Ahmed III. (1703-1730) widmete.

Dies ist also der historische Kontext, innerhalb dessen unser Projekt zum Buch der Musikwissenschaft von Dimitrie Cantemir und der sephardischen und armenischen Musiktradition Form nahm. Unser Wunsch ist es, die „ernste“ Instrumentalmusik des osmanischen Hofes aus dem 17. Jahrhundert anhand von Cantemirs Werk vor- und der „traditionellen“ Volksmusik im Dialog gegenüberzustellen, die hier durch die mündliche Überlieferung armenischer Musiker und der sephardischen Gemeinden vertreten ist, die nach ihrer Ausweisung aus Spanien in osmanischen Städten wie Istanbul und Smyrna Zuflucht fanden.

 

JORDI SAVALL

Edinburgh, August 2009

Übersetzung: Gilbert Bofill i Ball

+ Informationen im CD-Booklet

 

PS. Zum Abschluss möchte ich mich bei Amnon Shiloah, Stefan Lemny und Ursula und Kurt Reinhard für ihre bedeutsame Forschungsarbeit zu Geschichte, Musik und Zeitgeschehen bedanken, die ich zur Untermauerung mehrerer Quellen in meinem Kommentar herangezogen habe.

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