ENTREMESES DEL SIGLO DE ORO
(1550-1650) Lope de Vega y su tiempo
Hespèrion XXI, Jordi Savall, Montserrat Figueras
15,99€
Ref: AVSA9831
- Montserrat Figueras
- Hespèrion XXI
- Jordi Savall
Eines der hervorstechenden Merkmale der reichen Theatertradition der iberischen Halbinsel, angefangen von den Dramatikern des frühen sechzehnten Jahrhunderts wie Juan del Enzina in Spanien oder Gil Vicente in Portugal, ist die bedeutende Rolle der Bühnenmusik in diesem Kontext. Schon zu Anfang des siebzehnten Jahrhunderts begannen in jeder Stadt der Halbinsel, in der Theateraufführungen erlaubt waren – und zwar gewöhnlich in einem patio (Innenhof) mit primitiven Sitzgelegenheiten fürs Publikum darum herum –, sowohl die sakralen autos sacramentales als auch die weltlichen comedias in der Regel mit einem tono zu vier Stimmen und Continuo, allgemeint bekannt als cuatro de empezar (wörtlich “vierstimmige Eröffnung”), manchmal gefolgt von einer loa (Lauda). Musikalische “Bühneneffekte” (Fanfaren bei Hofe, militärische Trompetensignale und Trommelwirbel, Donnern im Gewitter, usw.) würden ebenso wie ganze Lieder und Tänze in die Handlung selbst eingebaut werden, und am Ende der Vorstellung gab es manchmal einen musikalischen fin de fiesta (“Festabschluss”). Darüber hinaus erklangen manchmal zwischen den einzelnen Akten Musikeinlagen namens bailes oder entremeses, die oft musikalisch wie dramatisch einen recht hohen Entwicklungsgrad erreichten.
RUI VIEIRA NERY
Universität Évora
Übersetzung: Anne Steeb/Bernd Müller
+ Informationen im CD-Booklet
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