ANTONIO VIVALDI
La Viola da gamba in Concerto

Jordi Savall, Le Concert des Nations

15,99


Reference: AV9835

  • Jordi Savall
  • Le Concert des Nations

Die vorliegende Einspielung bringt alle “Concerti” Vivaldis zusammen, die obligate Stimmen für Viola da gamba enthalten, sofern sie in den Originalmanuskripten mit den Begriffen Violoncello und Viola (oder Violetta) “all’Inglese” bezeichnet sind. Diese großartigen Werke werden ergänzt durch das Konzert in F-Dur für Geige und Cello, das Konzert in h-Moll mit vier Geigen und Cello sowie die Concerti in d-Moll und g-Moll, bei denen die Cellostimme auf der Gambe gespielt wird. Die in der Turiner Nationalbibliothek erhaltenen Autographen lassen uns erkennen, wie außergewöhnlich einfallsreich der Komponist bei der Vermischung von Timbres und der Entwicklung einer konzertanten und virtuosen Klangsprache war, die vom elegischen Concerto Funebre in B-Dur bis hin zum glanzvollen Concerto per molti Istromenti in C-Dur reicht.


Vivaldi und die viola da gamba sind zwei Begriffe, die bis vor relativ kurzer Zeit kaum miteinander in Verbindung gebracht wurden. Hatten wir nicht aus den Schriften von André Maugars (1639) und Thomas Hill (1657) erfahren, dass die Blütezeit der Gambe zwar nördlich der Alpen weiter anhielt, das Instrument hingegen in Italien kaum noch in Gebrauch war? Dass sie ersetzt worden war durch die Bassgeige, aus der wenige Jahrzehnte später, gebaut in etwas kleinerem Format mit umsponnenen Saiten und anderer Stimmung, das Cello werden sollte? Und war Vivaldi etwa nicht ein ultraprogressiver Komponist gewesen, der über ein solches Relikt der Vergangenheit die Nase gerümpft hätte?

Und doch: Unter den vielen hundert erhaltenen Kompositionen Vivaldis (über 800 waren es bei der letzten Zählung) finden sich fünf mit Stimmen für ein Instrument, das der Komponist “viola inglese”, “viola all’inglese” bzw. (in einem Fall) “violoncello all’inglese” genannt hat. Diese “englische Viole” oder “Viole im englischen Stil” gehört hinsichtlich ihrer Spielweise eindeutig nicht zur Familie der Violinen – fünf und sechs Töne umfassende Akkorde in einem der fraglichen Werke haben diese Vorstellung zunichte gemacht –, aber wenn sie keine Violine war, was dann?

MICHAEL TALBOT
Übersetzung: Anne Steeb/Bernd Müller

+ Informationen im CD-Booklet

 

(1) Französicher Originaltext des Marc-Pincherle-Zitats:
“On a lieu d’admettre que Vivaldi entend par “violes à l’anglaise”, cet ensemble de violes ordinaires de formats différents, soprano, alto, ténor, basse, constituant une famille instrumentale homogène et complète, que les britanniques affectionnaient.”

(2) Italienischer Orginaltext des Vincenzo-Coronelli-Zitats:
“… che con la stessa franchezza canta il soprano, suona il violino e il violoncello inglese.”

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